Ausbreitung kaum zu stoppen – Prognosemodell soll optimalen Bekämpfungszeitpunkt ermitteln
Verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten
Der richtige Zeitpunkt für den Einsatz eines Insektizids ist gekommen, wenn die Larven aus den Eiern schlüpfen. Kurz danach bohren sie sich nämlich in die Maisstängel und sind dann für Spritzmittel unerreichbar. Zu diesem Zeitpunkt ist der Mais häufig bereits ein oder zwei Meter hoch. Dann müssen Landwirte Spezialmaschinen einsetzen, weil Standardtraktoren und betriebsübliche Pflanzenschutzgeräte nicht genügend Bodenfreiheit haben. In Beständen mit hohen Maispflanzen können auch Drohnen zur Verteilung von Trichogramma-Schlupfwespen eingesetzt werden. Die Wespen parasitieren die Eier der Maiszünsler. Vorbeugend sollten Landwirte die nach der Ernte auf dem Acker verbleibenden Maisstoppeln zerkleinern und unterpflügen. Damit fehlt den Larven der Überwinterungsort. Der Anbau von insektenresistentem gentechnisch verändertem Mais ist in Deutschland hingegen nicht erlaubt.
Startpunkt Süddeutschland
Der Schädling trat in den 1970er Jahren zunächst in Körnermais-Anbaugebieten Süddeutschlands auf. Seitdem ist er auf seinem Weg nach Norden nicht zu stoppen. Bereits vor einigen Jahren hat er Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Erste Befallssymptome sind Fraßlöcher auf den Blättern. Später fallen die runden Bohrlöcher und das Bohrmehl an den Stängeln auf. Diese Stellen sind Eintrittspforten für Pilzkrankheiten. Weil sich die Larven durch die Pflanzen fressen, werden die Stängel instabil und können bei starkem Wind oder Regen abknicken. Dadurch kommt es zu Ertragsverlusten bis zu 50 Prozent.
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