Vorratsschädlingen in Getreide besser auf die Schliche kommen
Knusper, knusper Käfer
Insekten und Larven erzeugen beim Fressen und Laufen Geräusche. Biologen haben die spezifischen akustischen Signale verschiedener Schädlingsarten bereits beschrieben. Neu ist der agrarwissenschaftliche Ansatz der Kasseler Wissenschaftler: Sie arbeiten an einem Messsystem, das aus einer „Sensorlanze“, einem ausziehbaren Stab mit Sensor, und einem Prozessrechner besteht. Die Lanze kann in Silos ausgefahren werden und die Geräusche aufnehmen, der Rechner wertet sie aus. Die Forscher wollen herausfinden, ob bestimmte Geräuschfrequenzen bestimmten Schädlingen zugeordnet werden können. Denn, wenn man genau wüsste, welcher Schädling an welcher Stelle im Getreide am Werk ist, könnte man ihn artspezifisch und sogar gezielt an Ort und Stelle bekämpfen, ohne gleich den ganzen Getreidevorrat zu begasen, zu erhitzen oder mit Insektiziden zu behandeln. Wichtige Voraussetzung für den Erfolg: vor der Eiablage behandeln.
Lebensraum Getreidekorn
Der in Europa an weitesten verbreitete Getreideschädling ist der Kornkäfer. Seine gesamte Entwicklung vom Ei über die Larve bis zum fertigen Insekt durchlebt er innerhalb eines Getreidekorns, das er vollständig aushöhlt. Theoretisch wären jährlich 250 000 Nachkommen von einem einzigen Weibchen möglich. Das entspricht einem theoretischen Verlust von etwa sechs Kilogramm Getreide. Ist die Befallsdichte hoch, steigen Temperatur und Feuchtigkeit im Getreide an. Pilze und Bakterien fallen ein, unddas Getreide wird ungenießbar. Laut der Universität Kassel gehen in Deutschland jährlich etwa zwei Millionen Tonnen Getreide und Saatgut durch Schädlingsbefall verloren.
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