Pfifferling und Steinpilz als riesige Kohlenstoffspeicher
Im Vergleich zum Ackerboden speichern Waldböden wesentlich mehr Kohlenstoff. Dafür sorgt das Pilzmycel, das feine unterirdische Geflecht der Pilze. Stabile Mischwälder tragen aus verschiedenen Gründen zum Klimaschutz bei: Viele Bäume und Sträucher leben in einer Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen als Lebensgemeinschaft zu beiderseitigem Nutzen. Mykorrhiza bedeutet, dass der Pilz mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt ist. Die Mykorrhiza-Pilze werden in zwei Gruppen unterteilt, die Endomykorrhiza-Pilze und die Ektomykorrhiza-Pilze. Endomykorrhiza-Pilze kommen oft in tropischen Regenwäldern als „arbuskuläre Mykorrhiza-Pilze“ vor. Ektomykorrhiza-Ppilze kommen in unseren Breiten als Ständerpilze wie Steinpilz und Pfifferling oder Schlauchpilze wie Morcheln oder Trüffel vor. Sie bilden ein dichtes Netz um die Wurzeln von Bäumen und Sträucher.
Aufforstung erhöht Kohlenstoffspeicherkapazität
Eine Studie untersuchte die Kohlenstoffspeicherkapazität unterschiedlicher Mykorrhiza-Pilze und unterstrich die Wichtigkeit der Symbiose von Pilz und Pflanzen. Pflanzen, die hauptsächlich mit arbuskulären Mykorrhiza-Pilzen assoziiert sind, speichern weltweit in ihrer oberirdischen Biomasse etwa 214 Gigatonnen Kohlenstoff, Pflanzen mit Ektomykorrhiza-Pilzen etwa 100 Gigatonnen. Pflanzen ohne Pilz-Symbionten kommen lediglich auf weltweit 29 Gigatonnen Speicherkapazität. Die Ektomykorrhiza-Pilze haben also eine viel höhere Kohlenstoffspeicherkapazität. Landnutzungsänderungen wie Abholzung oder Aufforstung haben Einfluss auf die globalen Kohlenstoffkreisläufe. Die Aufforstung von Acker- und Grasland in unseren Breiten bringt Waldökosysteme, in denen die Pflanzen überwiegend mit Ektomykorrhiza-Pilzen wie Pfifferlingen, Steinpilzen oder Morcheln und Trüffel vergesellschaftet sind und erhöhen damit die Kohlenstoffspeicherkapazität.
Quelle: pflanzenforschung.de