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Klimaextreme bedrohen die Erträge auf der ganzen Welt. Deshalb sollten alle Staaten gemeinsam diese Bedrohung angehen. Foto: Catrin Hahn
24.09.2019
Forschung & Technik

Klimaextreme gefährden die Ertragssicherheit

Studie untersucht aus globaler Perspektive die Auswirkungen auf wichtige Nutzpflanzen

Wie wirken sich Klimaextreme auf die Ernteerträge aus? Eine Studie hat erstmals aus globaler Perspektive untersucht, wie Klimaextreme die Erträge von wichtigen Nutzpflanzen wie Mais oder Reis beeinflussen.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die weltweite landwirtschaftliche Produktion? Dieser Frage hat sich ein internationales Team unter Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gewidmet und den Einfluss von Klimaextremen während der Vegetationsperiode auf den Ertrag wichtiger Grundnahrungsmittel analysiert. Die Forscher betrachteten vier Nutzpflanzen: Mais, Reis, Sommerweizen und Sojabohnen.

Für die Studie wurden Ertragsdaten aus einer globalen Agrardatenbank mit weltweiten Daten zum Klima und Klimaextremen kombiniert. Mithilfe eines Algorithmus identifizierten die Wissenschaftler Zusammenhänge und untersuchten, welche Klimafaktoren die größte Rolle bei den Ertragsschwankungen spielten.

Das Forscher-Team kam zu dem Ergebnis, dass Klimaextreme für 18 bis 43 Prozent der Ertragsschwankungen verantwortlich sind. Im Detail waren es 18 Prozent bei Sommerweizen, 20 Prozent bei Sojabohnen, 27 Prozent bei Reis und 43 Prozent bei Mais. Außerdem erbrachte die Untersuchung, dass sich extreme Temperaturen während der Wachstumsphase stärker auf die Erträge auswirkten als Trockenphasen. Allerdings kann eine Bewässerung die negativen Auswirkungen der Hitze teilweise mildern.

Kritisch sind industrialisierte Regionen

Nicht alle Regionen der Erde sind gleich stark betroffen. Kritisch wird es, wenn global relevante Anbaugebiete betroffen sind. Die liegen meist in industrialisierten Anbauregionen: In Nordamerika betrifft dies den Anbau von Soja, Sommerweizen und Mais, in Europa Sommerweizen und in Asien Reis und Mais.

Die Autoren empfehlen, bei der Vorhersage landwirtschaftlicher Erträge und der Planung von Anpassungsmaßnahmen Klimaextreme stärker zu berücksichtigen. Die Ertragsschwankungen beeinträchtigen nicht nur die regionale Ernährungssicherheit. Auch für den Weltmarkt bergen sie Risiken, da weniger exportiert werden kann. Wichtig sei es, globale Lösungen für diese globalen Probleme zu finden.

Quelle: pflanzenforschung.de

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