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Die Population des Tagpfauenauges wird nicht durch Bt-Mais gefährdet. Foto: Sigrid Fuhrmann, www.biosicherheit.de
11.10.2011
Forschung & Technik

Kein Risiko für Schmetterlinge durch Bt-Mais

Im Freiland konnten Forscher keine schädlichen Pollenmengen nachweisen

Der Anbau von gentechnisch verändertem Bt-Mais gefährdet heimische Schmetterlingsarten nicht. Zu diesem Ergebnis kam ein dreijähriges Forschungsprojekt der RWTH Aachen. Untersucht wurden die Auswirkungen des Maispollens auf die Schmetterlingsarten Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge.

Fütterungsversuche im Labor

Bt-Mais bildet Proteine, die für den Maiszünsler giftig sind. Weil der bedeutende Schädling auch ein Schmetterling ist, liegt die Vermutung nahe, dass der Anbau von Bt-Mais die gesamte Schmetterlingsfauna gefährden könnte. Diese Befürchtung schien sich zunächst zu bestätigen. Im Labor fütterte die Biologin Mechthild Schuppener die Schmetterlingslarven mit unterschiedlich großen Bt-Pollenmengen. Bei 1 000 Körnern pro Quadratzentimeter stieg die Sterblichkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe an, die mit Pollen von konventionellem Mais gefüttert wurde.  

Pollenmenge im Freiland unkritisch

Nach den anschließenden Freilanduntersuchungen ergab sich jedoch ein anderes Bild. Hier prüfte die Forscherin, wie viel Maispollen unter natürlichen Bedingungen auf Brennnesseln, der Hauptfutterpflanze von Tagpfauenauge und Kleinem Fuchs, vorhanden ist. Mechthild Schuppener: „Die Pollenmengen, die im Labor zu einer erhöhten Sterblichkeit der Schmetterlingslarven führten, konnten wir im Freiland nicht nachweisen.“ Selbst direkt am Feldrand entwickelten sich die Schmetterlingslarven. Die geringen Pollenkonzentrationen auf den Brennnesselblättern begründet die Biologin so: „Der Pollen kann herunterrollen, vom Wind herunter geweht oder auch durch Regen abgewaschen werden." 

Weiterführende Informationen unter www.biosicherheit.de.

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