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Braunrost an Weizen verursacht durch Puccinia triticina Quelle: Bayer CropScience
25.06.2010
Forschung & Technik

Dauerhafte Resistenz: einem schützenden Gen auf der Spur

Schweizer Wissenschaftler identifizieren das Gen, das Weizen gegen Pilzkrankheiten widerstandsfähig macht

Seit über 50 Jahren schützt ein Gen in bestimmten Weizensorten die Pflanzen dauerhaft vor pilzlichen Erkrankungen wie Braunrost, Gelbrost, Schwarzrost und Mehltau. Das ist bemerkenswert, denn normalerweise überwinden Krankheitserreger bereits nach wenigen Jahren die Resistenz neuer Sorten. Sie sind damit schneller als die bis zu 20 Jahre dauernde Züchtung. Das Ausnahme-Gen trägt die Bezeichnung Lr34. Es wurde in verschiedene Weizensorten eingekreuzt, die in Entwicklungsländern bereits auf mehr als 26 Millionen Hektar angebaut werden.

Lr34 ist der erste bekannte Fall, in dem ein einzelnes Protein Pflanzen eine dauerhafte Resistenz gegen gleich mehrere Krankheiten verleiht. Wie es das macht, gibt der Wissenschaft noch Rätsel auf. Immerhin ist es Forschern an der Universität Zürich in internationaler Zusammenarbeit gelungen, die molekulare Grundlage für die außergewöhnliche Resistenz von Lr34 zu entschlüsseln. Es ähnelt bestimmten Transportproteinen, die in der Zellenmembran unterschiedliche Substanzen vom Inneren nach außen transportieren. Zurzeit wird laut http://idw-online.de untersucht, warum sich die Krankheitserreger nicht an die Resistenz anpassen können. Die Forscher vermuten, dass Lr34 zu einer leicht verfrühten Blattalterung führt. Dadurch werden die Nährstoffe aus dem Blatt in den Samen verlagert. Damit ist den Pilzen die Nahrungsgrundlage entzogen.